11. Juni 2024

Eher durch einen Zufall habe ich Freddy kennengelernt. Der ist der Konzertfotografie zugetan und veranstaltet seit Neuestem mit seinem Freund Jendrik selbst Konzerte. Klar habe ich zugesagt, als ich gefragt wurde, ob ich ein paar Portraits von den beiden erstellen könnte.

Vor ein paar Wochen habe ich die >Eröff­nung des Fri­seur­sa­lons “Ave­ni­da” in Bre­men foto­gra­fisch beglei­ten dür­fen und bin dort mit Fred­dy ins Gespräch gekom­men.

Fred­dy wur­de mir als Foto­graf vor­ge­stellt und er ist in einem der span­nends­ten Gen­res unter­wegs, das ich ken­ne — und in dem ich so gar kei­ne Erfah­rung habe: der Kon­zert­fo­to­gra­fie.

Er hat­te dabei schon eini­ge sehr bekann­te Künstler:innen vor sei­ner Kame­ra, von den Dono­ts, Muse, über Fet­tes Brot bis zu Queens of the Stone Age. Sei­ne sehr sehen­wer­te Web­sei­te kannst du dir >hier anse­hen.

Vor ein paar Tagen erhielt ich über Insta­gram eine Anfra­ge von Fred­dy. Gemein­sam mit sei­nem Freund Jen­drik, der bei der über­re­gio­nal bekann­ten Bre­mer Band >von Gram­busch spielt, hat er eine Kon­zert­agen­tur eröff­net und brauch­te kurz­fris­tig ein paar Pres­se­fo­tos.

Einen Tag nach der Anfra­ge haben wir uns dann im Pro­ben­raum von “von Gram­busch” getrof­fen. Strik­te Vor­ga­ben haben die bei­den mir kei­ne gege­ben.

Aus einem Gespräch, dass ich beim Auf­bau mei­nes Equip­ments unfrei­wil­lig, aber doch neu­gie­rig mit­be­kom­men habe, habe ich jedoch erfah­ren, dass die bei­den nach einer Erfah­rung mit einem ihrer letz­ten Foto­gra­fen kei­ne zu gestell­ten Fotos haben woll­ten.

Tat­säch­lich wäre mein Plan genau­so ein klas­si­sches, aber doch arg gepos­tes Rock ’n’ Roll-Ding gewe­sen. Kon­trast­rei­che Schwarz-Weiß-Fotos mit irgend­et­was zwi­schen aus­drucks­los und grim­mig drein­schau­en­den Prot­ago­nis­ten. Aber gut, gestellt soll­te nicht sein. Das wür­de ich natür­lich auch hin­be­kom­men.

Ich habe die bei­den also gebe­ten, sich in das Set zu set­zen, das wir kurz davor aus den im Pro­ben­raum vor­han­de­nen Uten­si­li­en zusam­men­gef­ri­ckelt hat­ten und sich ein­fach zu unter­hal­ten.

Hin und wie­der wür­de ich ihnen ein Signal geben, dann soll­ten sie in mei­ne Kame­ra schau­en und eine leicht umzu­set­zen­de, rela­tiv natür­lich wir­ken­de Pose ein­neh­men.

So sind dann in knapp zwei Stun­den eine hand­voll authen­ti­scher Fotos zwei­er Kon­zert­ver­an­stal­ter im Gespräch ent­stan­den.

Die Anmu­tung hat­te dann eher etwas von Busi­ness-Foto­gra­fien als von Rock ’n’ Roll, aber viel­leicht ist es auch gar nicht schlecht, ein Set­ting zu insze­nie­ren, das eher seri­ös ist, als roh und wild.

Letz­te­res ist am Ende ja auch Auf­ga­be der Künstler:innen, die von den bei­den über ihre Agen­tur, >Luud-Kon­zer­te, gebucht wer­den.

Der Pro­ben­raum von “von Gram­busch” liegt nur unweit der Bre­mer Über­see­stadt und damit recht nah an der Weser. Und so sind wir dann noch ein paar Minu­ten Rich­tung Hafen­an­la­gen gefah­ren, um dort ein paar letz­te Fotos im Son­nen­un­ter­gang zu machen.

Fotos von Son­nen­un­ter­gän­gen mit Leu­ten davor ist zwar stets die Gefahr imma­nent, dass es aus­ge­spro­chen kit­schig wird — aber irgend­et­was ist ja immer und so gefal­len mir per­sön­lich die Fotos am Ende eben rich­tig gut.

Da ich kein Gewer­be ange­mel­det habe und ent­spre­chend kei­ne Rech­nun­gen erstel­len kann, haben die Bei­den mir zum Tages­ab­schluss noch eine ganz beson­de­re Freu­de berei­tet.

Nicht nur habe ich drei Dosen mei­nes aller­liebs­ten Ener­gy-Drinks bekom­men, den ich lei­der wie Was­ser trin­ke — son­dern auch eine Ein­la­dung zu einem klei­nen Fes­ti­val, das Luud Kon­zer­te im Herbst ver­an­stal­tet.

Ich erwähn­te wei­ter oben, dass ich die Kon­zert­fo­to­gra­fie wahn­sin­nig span­nend fin­de und in die­sem Bereich noch gar kei­ne Erfah­rung sam­meln konn­te. Als Fred­dy mir dann den Hin­weis gab, dass ich mei­ne Kame­ra mit­neh­men und foto­gra­fie­ren dür­fe, war ich vor Freu­de völ­lig aus dem Häus­chen. Mein ers­tes Mal Kon­zert­fo­to­gra­fie und natür­lich wer­de ich, inso­fern nichts dage­gen spricht, hier im Blog dar­über berich­ten.

Bis dahin ist es aber ja noch eine Wei­le hin — und ich ver­blei­be vol­ler Vor­freu­de.