Vor ein paar Wochen habe ich die >Eröffnung des Friseursalons “Avenida” in Bremen fotografisch begleiten dürfen und bin dort mit Freddy ins Gespräch gekommen.
Freddy wurde mir als Fotograf vorgestellt und er ist in einem der spannendsten Genres unterwegs, das ich kenne — und in dem ich so gar keine Erfahrung habe: der Konzertfotografie.
Er hatte dabei schon einige sehr bekannte Künstler:innen vor seiner Kamera, von den Donots, Muse, über Fettes Brot bis zu Queens of the Stone Age. Seine sehr sehenwerte Webseite kannst du dir >hier ansehen.
Vor ein paar Tagen erhielt ich über Instagram eine Anfrage von Freddy. Gemeinsam mit seinem Freund Jendrik, der bei der überregional bekannten Bremer Band >von Grambusch spielt, hat er eine Konzertagentur eröffnet und brauchte kurzfristig ein paar Pressefotos.
Einen Tag nach der Anfrage haben wir uns dann im Probenraum von “von Grambusch” getroffen. Strikte Vorgaben haben die beiden mir keine gegeben.
Aus einem Gespräch, dass ich beim Aufbau meines Equipments unfreiwillig, aber doch neugierig mitbekommen habe, habe ich jedoch erfahren, dass die beiden nach einer Erfahrung mit einem ihrer letzten Fotografen keine zu gestellten Fotos haben wollten.
Tatsächlich wäre mein Plan genauso ein klassisches, aber doch arg gepostes Rock ’n’ Roll-Ding gewesen. Kontrastreiche Schwarz-Weiß-Fotos mit irgendetwas zwischen ausdruckslos und grimmig dreinschauenden Protagonisten. Aber gut, gestellt sollte nicht sein. Das würde ich natürlich auch hinbekommen.
Ich habe die beiden also gebeten, sich in das Set zu setzen, das wir kurz davor aus den im Probenraum vorhandenen Utensilien zusammengefrickelt hatten und sich einfach zu unterhalten.
Hin und wieder würde ich ihnen ein Signal geben, dann sollten sie in meine Kamera schauen und eine leicht umzusetzende, relativ natürlich wirkende Pose einnehmen.
So sind dann in knapp zwei Stunden eine handvoll authentischer Fotos zweier Konzertveranstalter im Gespräch entstanden.
Die Anmutung hatte dann eher etwas von Business-Fotografien als von Rock ’n’ Roll, aber vielleicht ist es auch gar nicht schlecht, ein Setting zu inszenieren, das eher seriös ist, als roh und wild.
Letzteres ist am Ende ja auch Aufgabe der Künstler:innen, die von den beiden über ihre Agentur, >Luud-Konzerte, gebucht werden.
Der Probenraum von “von Grambusch” liegt nur unweit der Bremer Überseestadt und damit recht nah an der Weser. Und so sind wir dann noch ein paar Minuten Richtung Hafenanlagen gefahren, um dort ein paar letzte Fotos im Sonnenuntergang zu machen.
Fotos von Sonnenuntergängen mit Leuten davor ist zwar stets die Gefahr immanent, dass es ausgesprochen kitschig wird — aber irgendetwas ist ja immer und so gefallen mir persönlich die Fotos am Ende eben richtig gut.
Da ich kein Gewerbe angemeldet habe und entsprechend keine Rechnungen erstellen kann, haben die Beiden mir zum Tagesabschluss noch eine ganz besondere Freude bereitet.
Nicht nur habe ich drei Dosen meines allerliebsten Energy-Drinks bekommen, den ich leider wie Wasser trinke — sondern auch eine Einladung zu einem kleinen Festival, das Luud Konzerte im Herbst veranstaltet.
Ich erwähnte weiter oben, dass ich die Konzertfotografie wahnsinnig spannend finde und in diesem Bereich noch gar keine Erfahrung sammeln konnte. Als Freddy mir dann den Hinweis gab, dass ich meine Kamera mitnehmen und fotografieren dürfe, war ich vor Freude völlig aus dem Häuschen. Mein erstes Mal Konzertfotografie und natürlich werde ich, insofern nichts dagegen spricht, hier im Blog darüber berichten.
Bis dahin ist es aber ja noch eine Weile hin — und ich verbleibe voller Vorfreude.