Gast­bei­trag: Wie Caro mich foto­gra­fiert hat

Es ist nahezu unmöglich, mich vor die Kamera zu bekommen. Zwei Menschen haben das bislang geschafft - Caro ist eine davon. Und sie war so lieb, einen Gastbeitrag zu verfassen.

Gast­bei­trag: Wie Caro mich foto­gra­fiert hat

Es ist nahezu unmöglich, mich vor die Kamera zu bekommen. Zwei Menschen haben das bislang geschafft - Caro ist eine davon. Und sie war so lieb, einen Gastbeitrag zu verfassen.

Nun ist es das eine Fotos von einem Men­schen zu machen und das ande­re sich in Wor­ten über die Fotos aus­zu­las­sen. Auf jeden Fall ist es einen Ver­such wert.
Der lie­be Patrick hat mich ein­ge­la­den, mei­ne Fotos von ihm, mit Wor­ten zu beglei­ten — und ich tue es gern für ihn.
Men­schen foto­gra­fie­ren zu dür­fen ist ein Geschenk — ein Geschenk an Ver­trau­en, Zeit und der Bereit­schaft sich auf die Ideen des Foto­gra­fen ein­zu­las­sen — ein Aben­teu­er für bei­de Sei­ten.

Wäh­rend unse­rer Foto-Walks hat­te ich oft genug Gele­gen­heit Patrick zu beob­ach­ten — was ich grund­sätz­lich ger­ne bei Men­schen tue — und so ent­stand der Wunsch bei mir ihn ein­mal selbst vor die Lin­se zu bekom­men

Als ich zum ers­ten Mal die­sen Wunsch äußer­te, traf ich auf wenig Gegen­lie­be — „ich mag mich nicht auf Fotos“ — den Satz habe ich nicht das ers­te Mal gehört.

Da ich dazu nei­ge, Mei­nun­gen und Ein­stel­lun­gen zu akzep­tie­ren, hat es mich doch sehr gefreut, als ein paar Wochen spä­ter, Patrick mir signa­li­sier­te, dass er sich doch mit dem Gedan­ken von mir abge­lich­tet zu wer­den, anfreun­den kön­ne.

An einem Sonn­tag waren wir ver­ab­re­det um sein eben erstan­de­nes Dau­er­licht aus­zu­pro­bie­ren. Ich habe aus mei­ner exzes­si­ven Samm­lung diver­ser Gegen­stän­de ein paar Sachen dabei und gedach­te die­se — mit Hil­fe von Patricks Dau­er­licht und einer Kom­bi­na­ti­on aus unse­ren Ideen — ins rech­te Licht zu rücken.
Patrick über­rasch­te mich mit dem Gedan­ken, dass ich ihn doch foto­gra­fie­ren kön­ne unter zur Hil­fe­nah­me eben erst erwähn­ten Dau­er­lichts — gesagt getan.

In kur­zer Zeit haben wir sein Wohn­zim­mer in ein Behelfs­stu­dio umge­baut und es konn­te los­ge­hen.
Ich habe eine gewis­se Vor­lie­be für star­ke Kon­tras­te und ich war mir sicher, dass ich die Fotos unbe­dingt als schwarz-weiß Bil­der woll­te.
Sie soll­ten still sein in ihrer Wir­kung, redu­ziert auf das Gesicht, im Fokus die Augen. Dem­entspre­chend habe ich das Licht gesetzt.

Patrick gehört inzwi­schen zu mei­nen Lieb­lings­men­schen und mit die­sen Bil­dern woll­te ich den Men­schen zei­gen, der mir oft gegen­über sitzt, mit dem ich lachen kann — uns ver­bin­det ein ähn­lich merk­wür­di­ger Humor — mit dem ich aber auch ernst­haf­te Gedan­ken tei­le. Eine schö­ne Kom­bi­na­ti­on, die es nicht so oft gibt.

In der Foto­gra­fie unter­schei­den wir uns von­ein­an­der — nicht was die Lei­den­schaft betrifft — doch foto­gra­fie­ren wir doch sehr unter­schied­lich — aber genau das macht den Reiz aus. Ich bewun­de­re sei­ne Bil­der, sei­nen Blick für Details, Per­spek­ti­ve und Bild­auf­bau. Es macht mir einen unge­heu­ren Spaß mit ihm Bild­ideen zu ent­wi­ckeln, Pro­jek­te zu pla­nen — da sind wir ähn­lich ver­rückt — auf eine gute Art.

Die­se Ver­bin­dung — die­se beson­de­re Freund­schaft — oder auch nur das Beson­de­re die­ses Men­schen woll­te ich ein­fan­gen — das was ich sehe zei­gen.

Mein Lieb­lings­bild ist das letz­te in der Rei­he — war­um? — ich mag’s halt.

Herz­li­chen Dank an Caro für den wun­der­schö­nen Gast­bei­trag / P.