24. Juni 2023

Caro und ich können nicht nur Fotowalks - wir können auch Still Life. Also sie kann das. Ich habe mich das erste Mal in diesem Genre versucht.

Die Ent­wick­lung mei­ner eige­nen foto­gra­fi­schen Mög­lich­kei­ten ist einer der Grün­de, deret­we­gen es die­se Web­sei­te über­haupt gibt. Wenn du die >About-Sek­ti­on gele­sen hast, weißt du, dass ich mich an ver­schie­de­nen foto­gra­fi­schen Gen­res pro­bie­ren möch­te — vor allem, um zu sehen, ob mir das spe­zi­fi­sche Gebiet zusagt, oder nicht.

Wenn­gleich es eigent­lich eine hand­werk­lich zunächst nied­rig­schwel­li­ge Kate­go­rie ist, habe ich mich bis­lang nie an der Still Life-Foto­gra­fie ver­sucht.

Mit Nied­rig­schwel­lig mei­ne ich, dass es jeden­falls grund­sätz­lich kei­nes gro­ßen Auf­wan­des bedarf, ein Still Life-Foto zu erstel­len. Es braucht kein Model, lässt sich zumin­dest grund­sätz­lich spon­tan und mit irgend­ei­nem Kram erstel­len, den man ohne­hin zuhau­se hat — und sie ist völ­lig wet­ter­un­ab­hän­gig, da die meis­ten jeden­falls mir bekann­ten Still Life-Fotos im Inne­ren erstellt wer­den.

Der eng­li­schen Rede­wen­dung “easy to learn, hard to mas­ter” fol­gend, ist die Still Life-Foto­gra­fie aber auch eine sehr spe­zi­el­le Dis­zi­plin, bei der die Band­brei­te von schrot­tig zu gran­di­os immens ist.

Als mich kürz­lich mei­ne lie­be Freun­din Caro besucht hat, woll­ten wir mein kurz davor gekauf­tes Dau­er­licht in Gebrauch brin­gen und haben uns dar­auf geei­nigt, ein­fach mal ein wenig Still Life aus­zu­pro­bie­ren.

Caro hat im Ver­gleich zu mir ein deut­lich pro­fun­de­res Wis­sen und auch einen deut­lich grö­ße­ren Kennt­nis­schatz in die­ser foto­gra­fi­schen Spiel­art und war so freund­lich, nicht nur diver­se Props zum Shoot mit­zu­brin­gen, son­dern mir auch ein paar grund­sätz­li­che Hin­wei­se zu geben.

Beim Foto­gra­fie­ren war ich zunächst durch­aus ori­en­tie­rungs­los unter­wegs und wuss­te zunächst gar nicht so genau, was ich mit den wun­der­schö­nen Gegen­stän­den, die Caro dabei hat­te, anfan­gen soll­te.

Gera­de mei­ne ers­ten Fotos haben sich wie ein Work­shop ange­fühlt, in dem alles vor­be­rei­tet ist und die Besucher:innen nur noch abdrü­cken müs­sen. Das Bild von der gol­de­nen Uhr ist so ein Bei­spiel — wobei ich es für durch­aus gelun­gen hal­te.

Grund­sätz­lich soll­te ein Still Life jedoch eine Geschich­te erzäh­len oder eine Aus­sa­ge haben. Ein Anspruch, dem das Bild von der Uhr aus mei­ner Sicht nicht wirk­lich gerecht wird. Es ist hübsch — was mir zunächst auch reicht, um ein Lächeln auf mei­ne Lip­pen zu zau­bern. Zum Glück hat­te ich aber noch eine Kokos­nuss in der Küche lie­gen. Ich meine…wer nicht?

Neben der hüb­schen Taschen­uhr hat Caro auch ein altes Fern­glas mit­ge­bracht und so konn­te ich in Ver­bin­dung mit der Kokos­nuss eine klei­ne Moment­auf­nah­me von Ent­de­cker­tum, Aben­teu­er­lust und Fern­weh kre­ieren.

Für den Hin­ter­grund habe ich die gol­de­ne Flä­che eines Falt­re­flek­tors genutzt und über einen alten Kar­ton geknüllt — was tat­säch­lich durch­aus effekt­voll ist.

Wenn es um mei­nen per­sön­li­chen Favo­ri­ten die­ses Nach­mit­ta­ges geht, bin ich mir gar nicht sicher, ob das über­haupt in die Kate­go­rie Still Life fällt, oder nicht doch eher in die Pro­dukt­fo­to­gra­fie, wenn­gleich ich gar kein Pro­dukt abbil­den oder doku­men­tie­ren woll­te.

Die leuch­ten­den Puschel, die da im Wein­glas lie­gen, sind ein Über­bleib­sel aus dem >rosa Shoot vor ein paar Wochen, wobei die dort gar nicht zum Ein­satz kamen.

Der rote Strei­fen an Kamin und Stiel des Wein­gla­ses kommt übri­gens von mei­ner Gar­di­ne und war gar nicht bewusst mit einem zwei­ten Licht. Wenn ich da aber nicht drauf hin­wei­se, weiß es ja kei­ner und alle den­ken, dass das so geplant gewe­sen sei — manch­mal muss man eben auch Glück haben.